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Ernst-Jürgen Dreyer

Exit

Es lacht dir in den Tunnel nach noch lange
das liebe Licht – nun schon gedämpft, gebrochen –,
dich aber schiebt es wie mit langer Stange
fort in das schwarze Loch, fort ins Malochen.

Nur hurtig fort, nur immer fortgekrochen!
Der Sonntag lockt! Doch eines Sonntags, bange,
spürt dein geschärfter Sinn: Es steht seit Wochen
der immer gleiche Tag im Tunnel Schlange.

Noch dreißig Jahre so. Noch dreiundzwanzig.
Noch neunzehn Jahre – siebzehn – dreizehn – elf –
dann trete ich ans alte Licht. Dann tanz ich.

Ein Lichtlein! Bist du Waibling oder Welf?
Der Ausgang ist erreicht! Nein, es riecht ranzig.
Der Tod hälts in der Hand. Daß Gott dir helf.

(enthalten in «Gift & Gülle», Meiendorfer Druck Nr. 32)

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