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Zukunft

Es ist so einfach, doch ists doppelt schwer,
aus dem Gewölk des Trauerns auszuscheren,
die Schlucht der Einsamkeit zu überqueren,
durch alle Himmel, fern, gedankenleer,

Erinnrung tragend über Land und Meer,
auf ewig sich der Zukunft zu verwehren.
Ein Abschied ist Vermächtnis und Begehren,
für diese Welt der Sehnsucht Wiederkehr.

Die Gegenwart heißt «Leben», nicht das Morgen
der Ungewißheit, das aus Dunklem weht.
Was Dir der Tag geschenkt, nimms ohne Sorgen,

schnell rinnt im Augenblick die Zeit,
sie steht als das Vergangne dann im Nichts, geborgen
im Wesen nur, wohin die Liebe geht.

Lothar Lippmann

Rechte am Sonett bei Lothar Lippmann