Abgeschickt von r.biehl am 22 Februar, 2001 um 18:07:02
hunger-sonett
das warme wasser bunter badewannen
als mittelpunkt von uns’rer schönen welt,
wo matt wir liegen; milch und honig quellt
aus greifbar-handlichen, genormten kannen;
und überzuckerte genüsse spannen
ein parfümiertes, rosarotes zelt –
zu schöne klänge plätschern, wie bestellt,
durch taube ohren, weiter, und von dannen.
so zäh fliesst unser angenehmes leben –
wir treiben mit, auf prallgefüllten bäuchen,
und lullen uns in wohligem behagen;
vielleicht wird eine müde seele sich regen,
erkennend: es gibt nichts mehr zu erreichen –
und sagen: „ich will wieder hunger haben!“