Abgeschickt von Frank Walter am 17 November, 2004 um 11:45:23
Sonett VIII
Ich leb, ich sterb: verbrenne und ertrinke.
Bin äußerst heiß und dauernd doch nur kalt.
Zu weich das Leben und zu hart alsbald,
Inmitten Freud ich dann im Gram versinke.
Vom Lachen plötzlich ich ins Weinen schwenke,
Manch Kummer im Vergnügen aufgewallt.
Das Gute schwand und fand doch ewig Halt,
Zugleich erblühe ich und ich verwelke.
So unbeständig stellt sich Amor quer
Und wenn ich denk, ich hätte ärgstes Leiden,
Hab ich von selbst schon keine Schmerzen mehr.
Wenn ich dann glaub, mein Glück blieb mit Gewähr,
Ich sei am Gipfel der gewünschten Freuden,
Stellt er mein erstes Unheil wieder her.