Abgeschickt von Ernst-Jürgen Dreyer am 03 Dezember, 2004 um 16:31:59
Antwort auf: Re: Burchiello ...? von Ernst-Jürgen Dreyer am 03 Dezember, 2004 um 16:30:05:
: Burchiello, Sonett CCCXXXV, übersetzt von Geraldine Gabor und Ernst-Jürgen Dreyer
: Die Eselin, die du mir aufgebunden -:
: nach Zipperlein, so scheint mir, riecht ihr Schritt;
: wie Hiebe hüpfts, wenn sie das Pflaster tritt,
: blind ist sie, mager, alt und sehr geschunden.
: Zu ihrem Unglück hatte sie 'nen Kunden,
: der ihr die Hinterbacken brach beim Ritt;
: doch wütend teilte er der Wache mit, er habe sie verprügelt aufgefunden.
: Mit sowas soll ich auf die Straße gehn?
: Die Krähen hacken sie, denn ihre Haut
: scheint nur aus Höhn und Tiefen zu bestehn.
: Da helfen weder Sporn noch Peitschenlaut:
: du wirst sie nicht den Fuß bewegen sehn,
: so störrisch ist sie, träge und versaut.
: Es geht mir durch den Sinn,
: daß, wenn man übern Arsch sie zügeln könnte,
: sie täglich sechzig Meilen rückwärts rennte.
: Nimm sie nur wieder hin,
: schick für das Geld zwei Mähren, weil aus deren
: Haut doch noch Siebe herzustellen wären.