Robert Wohlleben:
Die Jagd nach dem Glück
Der Wechsel bleibt: Die Nacht fällt ein es tagt.
Notturni klingen auf, dann Tagelieder,
den Eulen fährts, dann Lerchen ins Gefieder
dies alles sei zerdacht und hergesagt.
Die wilde Meute, die das Glück bejagt,
durchsprengt die Wortsaat, reitet Aufwuchs nieder.
Da findet sich kein »Für«, nur wildes »Wider«.
Dies auszuschrein sei unbeirrt gewagt!
Im Schwarz und Weiß der Welt gings Zug um Zug
mit Zahl und Letter fort durchs Feldergitter:
Das Anfangswort gehörte ausgereimt.
Getreu am Feldrain wandte sich der Pflug,
daß ausgesät ward, was am Ende bitter
entsprießt
zu bösen Blumen ausgekeimt.
Fällanden (ZH), 2. VIII. 2016
Für Klaus M. Rarisch
(* 17. Januar 1936, 20. Juli 2016)
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