Klaus M. Rarisch
Tod im Café
Ein Dichter will sich aufs Papier verschwenden
Statt dessen nimmt ein Weib an ihm Gefallen.
Man trinkt und schweigt in langen Intervallen.
Dem Dichter zieht es süßlich in den Lenden
Da flammt sie auf der Wein aus den Kristallen
Verzischt, als Essig rinnt er von den Wänden
Manon hielt eben Flieder noch in Händen?
Jetzt krampft sie Asche in geborstnen Krallen.
Ringsher fängt zähes Lachen an zu fließen,
Wie Sand aus einem leeren Portemonnaie.
Die Kellner lassen es sich nicht verdrießen
Der Dichter zahlt und hetzt aus dem Café.
Er muß sich jetzt in freie Rhythmen gießen:
Die liest er morgen auf der Sturmsoirée!
Enthalten in
Meiendorfer Druck Nr. 20
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