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Siegfried und Krimhild von Jürgen Lodemann

Echo auf den Roman
»Siegfried und Krimhild«
von Jürgen Lodemann
(Klett-Cotta, 888 Seiten, 29,50 Euro)

 

TV-"Kulturzeit" (3Sat, Manfred Schayko):
Lodemann zeigt, daß der vermeintliche deutsche Nationalmythos eine europäische Geschichte ist.

Amazon.de (Stefan Kellerer):
… Opulent und überwältigend …

Deutschlandradio Berlin (Lutz Bunk):
Jürgen Lodemann, einer der produktivsten und geistreichsten Erzähler Deutschlands, schafft es, den von wagnerischem Dunst eingehüllten Stoff in eine moderne Fassung zu übertragen. Aus dem Heroen macht Lodemann eine Art kritischen, antiklerikalen Che Guevara, den Staatsraison und Machtgier ermorden müssen … Vielleicht einer der wichtigsten Romane, die je geschrieben wurden, wenn es darum geht, die historische Traumatisierung der Deutschen zu verstehen.

Lübecker Nachrichten (Jürgen Feldhoff):
… das ist erschreckend aktuell. … Sprachlich ist Lodemann ein großer Wurf gelungen.

Buchhändler heute:
… mitreißend und wortgewaltig …

Tagblatt Zürich (M.P.):
»Siegfried und Krimhild« leistet weit mehr, als die Nibelungen erneut zu erzählen. Der Autor bettet die Saga zurück in ihren historischen Kontext. Er rekonstruiert die gesellschaftliche Situation zur Zeit der Völkerwanderung, die im mittelalterlichen Nibelungenlied bis zur Unkenntlichkeit umgeformt worden ist. Und er gibt den Lesern die Heroen als Menschen aus Fleisch und Blut zurück. … Es ist die Zeit der Weltwende vom Heiden- zum Christentum. … Lodemanns sprachmächtiges, mit leichthändigen textkritischen Anmerkungen gespicktes Erzählwerk ist von überraschender Aktualität.

Badisches Tagblatt (Kirsten Voigt):
Was Spannung wirklich bedeutet, dafür hat Jürgen Lodemann mit »Siegfried und Krimhild«, der aktuellsten Neugestaltung der Nibelungen-Historie, ein ungemein eindrucksvolles Lehrstück geliefert. Das Buch, an dem er fast zwanzig Jahre lang arbeitete, hat nahezu 900 Seiten und ist damit sicher kein literarischer Köder, auf den Leser leicht anbeißen. Aber wer die Scheu, sich an diesen »Wälzer« zu wagen, verdrängen konnte – der Glückliche – der erlebt ein wunderbares Phänomen: Lodemann packt ihn, läßt ihn nicht mehr los. Aus dem fesselnden Geschehen, das der Autor in einer beispielhaft klaren Sprache schildert, ragen zahlreiche Ereignisse heraus, die besonders beeindrucken … Die Spannung ist permanent, … ein geradezu fabelhaftes Lese-Erlebnis, gelehrt, erkenntnisreich und hoch dramatisch führt es zu den Wurzeln der europäischen Literatur. Ein Werk, das seinen Meister lobt.

Literaturen (Jürgen Wertheimer):
Lodemann ist mit allen Methodenwassern gewaschen, die Rückführung der Nibelungen in ihre historischen Koordinaten übertrifft alle vergangenen Versuche an obsessiver Genauigkeit, Breite und Systematik. Der Grass-artig opulente, schweifende Sprach- und Erzählduktus sollte nicht täuschen: Dahinter stecken System und Kalkül, der Versuch einer Befreiung aus dem Sog der Überlieferungen.

Deutsche Welle (Brigitta Lindemann):
Wider die terroristische Lehre vom Eindeutigen und Unvermischten lehrt Siegfried das Lachen und das Spiel. – Lodemann hat die 32 Handschriften des Nibelungslieds nicht etwa schöpferisch neu gelesen, er war vermessener und hat sich das Original, die ursprüngliche Quelle, das »missing link« aus dem 5. Jahrhundert selber erschrieben, und das ist geradezu genial. »Gute Lügner erzählen die Welt genauer«, heißt es an einer Stelle. Das allerdings hat der Autor mit seiner Saga glänzend bewiesen.

Rheinischer Merkur (Klaus Rainer Röhl):
20 Jahre wühlte und grub der Schriftsteller Jürgen Lodemann, besessen von einer Vision, in der Fachliteratur, ging tausenden Hinweisen der Germanistik und der Archäologie nach. Und dann war es so weit: Zum Vorschein kam, funkelnd und neu, wie die Fresken von Fra Angeliko unter der Tünche von 1800, das Epos, spannend wie Umberto Eco, nahtlos dicht geschrieben wie der neue Handke, von überbordender Sprachphantasie wie Grass – in seinen frühen Jahren. Wenn man sich auf einen erörternden Roman einlassen will – die letzten Romane dieser Art erschienen zur Barockzeit. Atemlos geht es von einer großen Szene zur anderen. Alle, auch die märchenhaften Ereignisse bleiben für die Phantasie zumutbar. … Jede Person steht da überzeugend im Recht, wie in der großen Tragödie, … wunderbare, großartige Geschichte …


Neue Zürcher Zeitung (Beatrix Langner):
… geht Lodemann spielerischer und respektloser mit seinen Quellen um als der Mittelalterinterpret Dieter Kühn, wortschöpferischer und aufklärerischer als der Fabulierer Umberto Eco. Sein mythographischer Heldenroman ist eine opulente Schrift-, Sprach- und Wortgeschichte, da entstand ein großformatiges Erzählvergnügen …

Bayerischer Rundfunk (Helmut Petzold):
Eine gleichzeitig archaisierende wie zeitgemäße, aufklärerische Nach- wie Neu-Erzählung des Nibelungenstoffs. Und obwohl die Geschichte bekannt ist, ist Jürgen Lodemanns »Siegfried und Krimhild« spannend bis zur letzten Seite.

Westdeutsche Allgemeine Zeitung (Wolfgang Platzeck):
… das grandiose, sprachgewaltig und voller Witz entfaltete Panorama einer Epoche, in der sich das Schicksal Europas entschied.

Laudatio zum Phantastikpreis der Stadt Wetzlar (Otfrid Ehrismann):
Lodemann hat – und deshalb wünsche ich ihm viele Leserinnen und Leser – dem Nibelungenmythos eine neue und zukunftsfähige Würde gegeben.


Nibelungen von Fritz Lang

Margarete Schön und Paul Richter
im Ufa-Film »Die Nibelungen«
(1922–24)
Regie Fritz Lang
Buch Thea von Harbou