Kennst du das Land Im Nachlaß von Arno Holz, dem Dichter und Literaturexperimentator (18631929), findet sich Korrespondenz zwischen ihm und Hans Schlegel, der als Übersetzer spanischer Dramatiker hervorgetreten war. Schlegel hatte an Holz ein Gedicht über einen tiefunterkühlten Italienaufenthalt geschickt. Das Gedicht ist stilistisch den Gedichten in den späteren Fassungen des großen »Phantasus«-Zyklus von Holz angenähert. D. h. der Text ist gekennzeichnet durch stets sich steigernde Wiederholungen, durch frappierenden Sprachwitz und ganz äußerlich durch Zeilenanordnung auf »Holzscher« Mittelachse. Arno Holz konterte die Zusendung mit einer Neufassung von Schlegels Gedicht. Die ist ein ganzes Stück länger ausgefallen und spitzt sprachliche Gewagtheiten noch weiter zu. Wo Schlegel beim Reimspiel mit dem ganz sicher schwer zu verreimenden Wort Feldprobst auf fünf gekommen war, erzielt Holz gar zwei Punkte mehr an den Belt stobst / Welt tobst / Geld lobst / unter das Zelt schobst / wie ein Held hobst / ohne jegliches Entgelt wobst / ganz entquellt schnobst.
2] Siehe die bezügliche Passage in Teschaus Nachwort zu Rarisch & Wohlleben: Donnerwetter. Meteorologisches Handbuch unter besonderer Berücksichtigung kulturatmosphärisch-klimatokultureller Aspekte. Vorwort von Dr. Lothar Kaufeld (Seewetteramt Hamburg). Hrsg. von Alfons Teschau. Meiendorfer Druck 11, 3. Aufl. Ottensen: fulgura frango 1994 (zuerst 1987).
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