DIE AHNUNGSLOSE
Wie aus Verwesungssaft die neuen Leben
aufwachsen bis zum wimmelnd-Überreichen
und finstre Pflanzen aus der Tiefe streben,
genährt vom flüssigen Ferment von Leichen,
Kelche sich öffnen, welche Wunden gleichen,
aus deren Blut sich gelb die Stempel heben,
wie Puppen platzen, welche in den Weichen
des fleischig-carneolnen Blattwerks kleben,
so keimen aus dem Herzen mir Gedichte
von einer bösen Art. Die Blätter hauchen
menschlichen Brodem, der wie Trauer trifft.
Und angelockt vom blutigroten Lichte
bückt sich die Ahnungslose; und es tauchen
die Finger in ein ätzendscharfes Gift.
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