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Am Grimsel

James Fenimore Cooper
Die Monikins. Eine Mär
Nachwort von Christian Huck
(Einleitung)


THE MAN WHO READ THE MONIKINS

Bald nach Erscheinen von James Fenimore Coopers »komisch-seriösem romantisch-ironischem« [1] Roman The Monikins im Jahre 1835 kursierte in den Gazetten Nordamerikas ein geflügeltes Wort: »the man who read the Monikins«. Coopers neuestes Werk wurde von der Kritik wie vom Lesepublikum dermaßen schlecht aufgenommen, dass der »Mann, der die Monikins gelesen hat« zu einem ähnlichen Phantom wurde wie der legendäre Bigfoot in den Wäldern der Rocky Mountains: Es soll ihn wirklich geben, aber tatsächlich gesehen hat ihn noch keiner – und begegnen möchte man ihm eigentlich auch nicht. In Übereinstimmung mit dieser Einschätzung konnte der US-amerikanische Literaturkritiker Thomas R. Lounsbury gut fünfzig Jahre später behaupten, daß er der Einzige seiner Generation sei, der dieses Buch tatsächlich gelesen habe – und es auch nicht mehr Leser verdient hätte. [2]

Es verwundert also kaum, dass die »utopischen, grandios-witzigen« [3] The Monikins zu den Lieblingsbüchern Arno Schmidts zählen. Wie anders als lobend ist die Bemerkung Schmidts zu verstehen, Cooper habe sich mit diesem Buch »zum bestgehaßten Mann der USA« [4] geschrieben? Schmidt hoffte gar, daß er selbst einmal die längst fällige Neuübersetzung anfertigen könnte, die das Buch dem Schicksal entreißen würde, »immer nur das Studium ganz weniger Fachleute« [5] zu bleiben. Damit es nicht bei diesen wenigen Lesern eines zwar anspruchsvollen, zum Teil schwer zugänglichen und nicht immer unterhaltsamen, dafür oft witzigen, meist sehr klugen und zum Teil sogar geradezu prophetischen Romans bleibt, liegt nach mehr als 160 Jahren endlich eine neue Übersetzung von The Monikins vor.

Es folgen die Abschnitte

I. Der Mann, der den Lederstrumpf geschrieben hat

II. Mehr als nur Lederstrümpfe

III. Cooper damals: Verräter und Patriot

IV. Cooper heute: Schöpfer und Zerstörer

V. Cooper in Deutschland

VI. Die Monikins – Zu Recht ungelesen?

VII. Die Monikins, oder: Der Affen Sehnsucht nach dem Gelde

1] J. F. Cooper in einem Brief aus dem Juni 1832; siehe The Letters and Journals of James Fenimore Cooper, Bd. II, hrsg. v. James Franklin Beard (Cambridge, Mass.: Harvard University Press, 1960), S. 258. — 2] Thomas R. Lounsbury, James Fenimore Cooper (Boston: Houghton Mifflin, 1883), S. 134. — 3] Arno Schmidt, Cooper, der Lederstrumpf und Europa (1954), Das essayistische Werk zur angelsächsischen Literatur in 3 Bänden, Bd. 1 (Zürich: Haffmans, 1994), S.47-50, hier S. 49. — 4] Ebd. — 5] Arno Schmidt, Nachwort zu Coopers Conanchet (1962), Das essayistische Werk zur angelsächsischen Literatur in 3 Bänden, Bd. 1 (Zürich: Haffmans, 1994), S. 62-100, hier S. 83.
 
 

James Fenimore Cooper: Die Monikins
übersetzt von Robert Wohlleben
2 Bände Oktav im Schuber, Leinen,
je 336 Seiten.
Erschienen bei der Achilla Presse

Achilla Presse

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Hauptstraße 80
D 26969 Butjadingen

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