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25. 4. 70 für Miri
(aus Anlaß einer Fete
in Miris neuen Hallen
in Hamburg)

Papiermanschette 7, Ende 1970

Papiermanschette 7
Ende 1970
Herausgegeben von Fred Viebahn
Redaktion: Michael Rittendorf
Redaktionsbote: Henryk M. Broder
In Zusammenarbeit mit dem
Zentralkomitee schöpferischer Anarchismus eVau


DER KLEINE WOHLLEBEN mit seinem Lolli Marke »Ideal« (Standard) weit ausholend und bescheidig die Grinde seines Hier- und nicht Daseins aufdeckend:

    Ichichichich die ganze Kru
    Dichters, neungeschwänzt dazu,
    stirnerweichend bleichgewangelt,
    guttdurchflachsen abgehangelt,
    einvermäntschter Zoomorph,
    von Meien- bis zu Rittendorf,
    ich habs begleupt, das wissts ihrs schon:
    Ich bünn eine Nachfolgeorganisation.

EUEU ZÄFFEN den kleinen Wohlleben auf ein besonnteres Requisit hinweisend, das vom Schnürboden lang auf die Bühne herabhängt:

    Wiewohl becant aus öfterer Köminsel:
    Der unbegleichliche Böhmpinsel.
    Dran klettert WER in saurem Schweiß,
    wie heißt das auf Metaphernscheiß:
    Im zeitlos eleganten Kleid
    hochangetörnter Nüchternheit:
    Der BÖHM!

EUEU ZÄFFEN Beauftrackter im Geheimdienst auch dieser Majesteht, nimmt seine Lampe und geht ab

BÖHM inzwischen auf die Bühne niedergekommen, tröstet den kleinen Wohlleben über die mangelnde Erleuchtung der Umgebnis und wändet SICH zum Publikum:

    Bedingt vereignet aber unverquem
    ist dieses Pinsels Obergräm.
    Er langt euch hin, ihr langt nicht her,
    was malts euch im Gehirne quer
    (Hand am Griff und sitzfleischwer),
    wann hetz euch ewig Grund:
    Kauen ist gesund.

DER KLEINE WOHLLEBEN mit Böhm im Streite, weil dieser nicht will, daß der kleine Wohlleben noch ein Licht unter den Scheffel stellt, winkt Rittendorf auf die Bühne und frägt, weil das nix kost:

    O Mirimiri, sag mirs doch gewisser:
    Was zum Teufel ist ein Trockenpisser?

Alle ab



 


Robert Wohlleben
 


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