Robert Wohlleben:
Clair de lune
Der Mond ist rötlich überm Holz gehenkt.
Vielleicht entgeistert er ganz leis die Meisen
mit einem Traum von leichten Götterspeisen
in Form von Kerfen, fein in Tau ertränkt
und dann sanft angegoren, daß eins denkt,
dies sei der Treibstoff für geheime Reisen
zu Breitenkreisen, wo aus Eis und Eisen
legiertes Zweigwerk sich in Nacht verschwenkt.
Im Gitterwerk verschränken sich Kristalle,
entlang den Achsen zwischen fernen Polen
so fest gespannt, daß sich das Feld erhält.
Was daran rührt mit Feder oder Kralle,
entlockt dem Netz teils Ton-, teils Licht-Triolen
und singt sie unverfroren in die Welt.
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