Robert Wohlleben:
Aus Nacht und Eis
Ein Bild von irgendwas, ein Zeichen nur
der Ort ist wurscht, und Zeit spielt keine Rolle.
Es sei ein Stich, ein Riß, sei, was es wolle
es überrennt den Rand und folgt der Spur
ins Ausgesparte, wo die leere Flur
sich weitet zum Bezirk verirrter Trolle,
von Vagel Griep, Jorinde und Frau Holle,
sich überzieht mit Schatten und Schraffur.
Und kehrt zurück, beladen mit Entsetzen
vor Fall und Sturz in Falten, Schlünde, Spalten.
Das lädt es ab als herrenlose Fracht.
So fügen endlich Schemen, Schutt und Fetzen
sich zum Gewirk gestaltender Gewalten.
In Nacht und Eis wird Feuer angefacht.
Grabschrift für Frank Böhm
Volketswil, 30. Dezember 2000 1. Januar 2001
Aus Nacht und Eis (Meiendorfer Druck Nr. 49)
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