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Robert Wohlleben:

Der Gott der Stadt

Von einem Häuserblocke fiel er stracks
und ging entzwei. Die Morgensonne sichtet
den Bruch der abgetanen Nacht und schichtet
ins Lot die Schatten des Betonverhacks.

Im Morgenwind verwehen schnell die Schnacks
der Kehrkolonnen. Obdachlosen lichtet
sich blankes Nichts. Der Rest ist eingerichtet,
durchs Licht sich durchzuzwingen bis zum Knacks.

Ein wahrer Schatz an Bodensatz und Trester
ist nun in stiller Trauer zu durchwaten,
die insgeheim doch längst vergoren ist.

Sakraler Hauch von Aldehyd und Ester
versüßt die Andacht vor den Bankomaten –
noch rasch ein Geld, bevor Zersetzung frißt.

Für Karl P. Grune im Juli 2002

Aus Nacht und Eis (Meiendorfer Druck Nr. 49)

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