Staub
Die Stunde schlägt: du mußt allein verreisen.
Wohin? Du ahnst nicht, weißt nicht, wirst nicht wissen,
spürst nur: ein Rattenzahn hat dich gebissen;
dein Schattenwahn drückt schwer wie reines Eisen.
Ein jeder, glaubst du, wird das Seine preisen,
bis von den Seinen er hinweggerissen.
Doch wer, was glaubst du, wird nun dich vermissen?
Du fandest nicht, du nicht: den Stein des Weisen.
Was hülfe es, nun jenen Gott zu lästern,
den du nicht kennst, der dich nicht kennen will,
da keiner mehr um dich noch flennen will?
Was dir als Höchstes galt, ist Schnee von gestern.
Du wolltest Gutes tun, so glaubst du, schwörst du,
und weißt es nicht: allein zum Staub gehörst du.
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