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Bettina Rosky

(265.htm im Sonett-Salon)
130.html
Abgeschickt von Bettina Rosky am 16 Juni, 2002 um 19:34:26

    Geflüstert

    Vergiss nur nicht, wie dieser Abend ist:
    Wie wir uns küssen zwischen Stein und Moos,
    den Duft von Harz und Haut und Licht und Schoß,
    und wie der Schatten kühl. Die Galgenfrist

    läuft ab. Die erste Wolke wird gehisst.
    Du sagst: Gleich geht ein schwerer Regen los.
    Und über uns die Buchen! – Riesengroß,
    wie du, geheimes Liebchen, in mir bist.

    Du in mir bist ich und ich bin du.
    Gesell noch einmal deine Hand dazu.
    Der nahe Abschied schmerzt in meiner Brust.

    Treib den Gedanken fort mit deiner Lust,
    versprich mir unser nächstes Rendezvous.
    Küss mich, bevor du kommst und gehen musst.

170.html (Salon 279)
Abgeschickt von Bettina Rosky am 18 August, 2002 um 16:07:34

    Frau bei Rot

    Du schaust zu mir, und ich denk nur ans Küssen.
    Siehst du das nicht? – Mein Puls beginnt zu fliegen.
    Du Schöne, warum willst du links abbiegen?
    Du musst es doch von meinen Blicken wissen!

    Kann man ertrinken in Gedankenflüssen?
    Vom Zwinkern einen Augenschaden kriegen?
    Ich käm so gerne neben dir zu liegen.
    Da, jetzt wird Grün, und du wirst fahren müssen!

    Ein andres Mal, wenn es nochmal geschähe,
    würd ich gewiss viel mehr Courage haben.
    Dann sende ich ein deutlicheres Zeichen.

    Nein, wenn sie kommt, lass ich die Chance verstreichen.
    Ich habe plötzlich Angst vor deiner Nähe,
    und du magst sowieso viel lieber Knaben.

 

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