Klaus M. Rarisch
Bonzenglück
Fortuna ist für unsere Parteien
und für die Bonzen, die sich von uns mästen
bei Festivals mit freigehaltnen Gästen,
befreiend wie fürs kleine Kind das Schreien.
Wenn wir in gläubig festgeschloßnen Reihen
ins Chaos einmarschieren, wir, die besten
Germanen, ahnen wir, es bleibt den Resten
der Menschheit eines nur: uns zu bespeien.
Von Malern und von Dichtern heiß begehrt,
beschenkt das Glück allein die Mächtigen.
Doch die mit Utopien Trächtigen?
Im Buch des Schicksals sind sie gar nichts wert.
Uns Urnenvieh, uns blüht als Qualerlebnis:
Ein rechts wie links verkorkstes Wahlergebnis.
15. September 2005
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