Matthias Koeppel
Das Schiff legt an
Du legst den Hobel hin, willst nicht mehr dichten?
Du strebst zum Bier, beschönigst deinen Durst,
willst Reichensteuer zahlen, und du murrst,
daß stinknormal du alles sollst verrichten?
Das Schiff legt an, du steigst heraus und zurrst
die Leinen fest, entledigst dich der Pflichten,
Sonettengarn zu spinnen zu Geschichten,
die prall zum Bersten sind wie fette Wurst.
Bedenk: Wir ließen Mosi auferstehn,
und Päpste hatten unter uns zu leiden,
selbst Pegasus ließ viel mit sich geschehn.
Dann ging dem Wahlkampf ganz der Sinn verloren,
wir ließen einen Schröder von uns scheiden
und haben eine Kanzlerin erkoren.
16. 11. 2005
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