ZWEITAUSENDEINS hat ordentlich Reklame gemacht für das TRUMM mit seinen 2700 Druckseiten. Das finde ich auch richtig. Zwar bin ich am Zustandekommen der Neuausgabe nur allenfalls in achter Linie beteiligt aber ich bin bannig stolz auf meine Beiträge: tendenzielle Absicherung der buchstabengetreuen Wiedergabe bis hin zum Wechsel der Schrift, der die Unterscheidung zwischen Fraktur und Antiqua abbildet, Umbruch mit oftmals wunderschön passendem Schluß unten und Neubeginn oben auf der Seite, Nachbildung vertracktester Tabellen, Nachbildung längst obsoleter Ligaturen und anderer Drucktypen, als etwa die Zeichen für die Apothekergewichte Drachme und Unze (Buch II, Seite 218) oder die Alchemistenzeichen für Gold und Vitriol (zuerst Buch IV, Seite 567) In allenfalls achter Linie bin ich beteiligt, weil 1.) Johann Gottfried Schnabel (* 1692) überhaupt «angefangen» hat, 2.) Arno Schmidt ihn uns im zwanzigsten Jahrhundert Gefangenen ans Herz legte (hier ist schon mal Ludwig Tieck übersprungen), 3.) Hans-Michael Bock die INSEL FELSENBURG für die HAIDNISCHEN ALTERTHÜMER ausgekuckt hat, 4.) ZWEITAUSENDEINS der haidnisch alterthümlichen Reihe ein Zuhause bot, 5.) Günter Dammann es unternahm, den Zeitsprung ins 18. Jahrhundert uns zu verdeutlichen und zu vermitteln, 6.) Marcus Czerwionka alle vier Bände der INSEL FELSENBURG «erfaßt» hat MAN STELLE SICH DAS VOR!!! Und irgendwo fügen sich auch von Nördlingen her 7.) Dieter Kohler und Rüdiger Wagner von Kohler + Leberfinger herstellerisch ins Bild. Die Arbeit an der INSEL FELSENBURG gestaltete sich tückisch. Unter Zeitdruck machte ich mich dran, den von Marcus Czerwionka «erfaßten» Text mit dem Text des Originals zu vergleichen von der FELSENBURG wußte ich nur durch Jahrzehnte entlegene Arno-Schmidt-Lektüre. Wie ich nun die Abschrift mit dem Original zu vergleichen hatte, kam ich nicht umhin, sie zu LESEN. MANN! Nur sex and crime und Mord und Dotslag. Und das alles so, daß ein WELTbuch draus wird. (So was der Art hatte wohl auch Schmidt gemeint.) Zurück aufs Tückische: Die Abschrift aufs Buchstabengetreue anzusehen, war mir angesonnen doch dann verlor ich mich ein ums andre Mal ins Labyrinth der Geschichten. [Rechtschreibung: Irgendwo im Schnabel-Original kam mir eine Seite unter, auf der ein viermal vorkommendes Wort JEDESmal ANDERS geschrieben ist könnte Wirtschaft Wirthschaft Wirtschafft Wirthschafft gewesen sein. Alles RICHTIG. Und da erwuchs mir auch der ENNUI angesichts der AFFENhaftigen querulantischen Bombenlegerei aus Weilheim/hinterm Wald um die sog. Rechtschreibreform als hätte OrTHograPHie sich nicht von jeher fortlaufend von selbst reformiret. (Allem KLOPSTOCK zum Trotz!) Und dann das verschlafen desorientirte Hochschrecken der VerPENten! Mich gruselts son bischen vor dem aufsteigenden Schrei nach einengendster NORMirung nebbich: die scheinens «neu» oder «alt» zu BRAUCHEN. (Sind sie im Gehirne noch recht verwahret? Und: WAS ist ihnen verlustig gegangen?)] Das Buch IV sticht merkwürdig (und auffällig) von den Büchern I bis III ab, wie es so mit einer »UFO-Sichtung« beginnt, wie unausgesetzt die Canonen gelöset werden und wie am Ende New-Age-Weisheit heraufwabert. Ob ich Zeit finde, dem mal nachzugehen ? (Angeregt durch C. G. Jung, find ich den einen und andren Faden, der das Ausspinnen lohnen könnte.) Ein paar Besprechungen oooOooo
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ALG-Umschau 52 / März 2015 oooOooo Johann-Gottfried-Schnabel-Gesellschaft e. V. Zweck der Gesellschaft ist die Unterstützung der Forschung zur deutschen Literatur der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, insbesondere der Forschung zu Leben und Werk Johann Gottfried Schnabels. Des weiteren will die Gesellschaft der Verbreitung, der Rezeption und dem Verständnis des Werks von J. G. Schnabel dienen. Seit 1993 finden jährliche Tagungen statt. Seit 1995 gibt die Gesellschaft die Schriftenreihe «Schnabeliana» im Röhrig Universitätsverlag, St. Ingbert, heraus. Johann-Gottfried-Schnabel-Tagung 2002 in Halle
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Schnabelianisch inspiriertes Landvolk
baut in Wacken Bauten aus Wackersteinen
Detlef Balzer hats beobachtet!
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