Abgeschickt von Manfred Drewitz am 10 Februar, 2003 um 23:48:43
Es sind die Nächte, die mich schauern lassen,
die Stunden nachdenklicher Einsamkeit.
Steht selbst die Stadt fast still, verrinnt die Zeit
behutsamer, als könnte sie nicht fassen,
daß sonst, im Licht!, auf Straßen, Plätzen, Gassen,
die Zeiten rauher sind. Bei Tage speit,
denn Leid ist Geld, ein ungeheurer Strom den Streit
der ganzen Welt in unstillbare Kassen.
Droht wirklich Krieg? Er scheint bewusst befohlen.
Kalkülgesteuert, macht er kalt zur Beute,
was seinen heißen Planern in die Optik passt.
Und ich des nachts am Fenster. Unverhohlen
taxiert der Tod, als ob er wiederkäute,
wieviel Verkohlte wohl sein weiter Mantel fasst.