Abgeschickt von Daniel Goral am 21 Maerz, 2001 um 11:58:08
Antwort auf: Re: Wanted von Robert Wohlleben am 21 Maerz, 2001 um 10:43:23:
Lieber Robert Wohlleben,
vielen Dank für ihre Mühe! (Leider aber kam ich damit nicht weiter.)
Jedenfalls zur weiteren Erläuterung (und vielleicht auch, weil es interessant sein könnte) folgendes:
Im Film "BA" wird zweimal eine Buchseite gezeigt, auf der besagtes Sonett gedruckt ist. Leider lassen sich nur die zitierten vier Verse finden. Inzwischen aber habe ich ein (zweistrophiges) Gedicht von Rilke finden können, "Ich will nicht langen", dessen Wortlaut mit dem der Quartette des "Film-Sonetts" übereinzustimmen scheint. Möglicherweise hat Rilke dieses Gedicht später zu einem seiner "Sonette" vervollständigt. Sollte das wirklich so sein, fehlen mir nur noch zwei Verse und eine läppische Quellenangabe. ;-)
Tragisch ist nur, daß ich die Hausarbeit seit Tagen fertig hätte, wäre da nicht der starrsinnige Entschluß, noch dieses Sonett unterzubringen ...
Nochmals DANK! für die Reaktion, ich hatte zu spät gelesen, daß sie für zwei Wochen in der Schweiz weilten, was sicher mehr als angenehm gewesen ist, wenigstens wünsche ich ihnen das.
Die leere Antwort "ok daniel" können Sie auch meiner Ansicht nach, guten Gewissens löschen, ich glaube, da ist jemandem ein Mißgeschick unterlaufen. (Mir nicht, soweit ich weiß, habe ich doch zwischenzeitlich sogar versucht, zu diesem namenlosen Adressanten Kontakt zu knüpfen - doch mein Schreiben kam zurück [failed ...!].
Fröhliche Grüße
Daniel Goral
PS: Ach so, das vermaledeite Sonett sieht bis jetzt ungefähr so aus. Vielleicht dämmert ja dem einen oder anderen Besucher des Sprechsaals (oder einem Rilke-Fachmann) doch noch etwas:
SONETT (oder ICH WILL NICHT LANGEN)
Ich will nicht langen nach dem lauten Leben
und keinen fragen nach dem fremden Tage:
Ich fühle, wie ich weiße Blüten trage,
die in der Kühle ihre Kelche heben.
Es drängen Viele aus den Frühlingserden,
darinnen ihre Wurzeln Tiefen trinken,
um nicht mehr könnend in die Knie zu sinken
vor Sommern, die sie niemals segnen werden.
...
...
Mein Lebensschiff im Sturm zerbräche.
Da hat der milde Schlaf sich mein erbarmt.
Vermählt ist meine Kraft mit meiner Schwäche
Und Müdigkeit hat meinen Trotz umarmt.