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Nora von Jürgen Lodemann

NORA
und die Gewalt- und Liebessachen
von Jürgen Lodemann

Assoverlag, rd. 300 Seiten,
19,90 Euro



Queen Elizabeth kommt 1980 zu einem Staatsbesuch nach Westdeutschland und wird im Essener Krupp-Schloss »Villa Hügel« erwartet. Unfreiwillig hat Exkommissar Langensiepen ein Gespräch mitgehört, wonach Nordiren irgendetwas gegen diesen Staatsbesuch vorbereitet haben, ein Attentat? eine Entführung? Eigentlich will der 40jährige Expolizist nach dem Tod des schönen Callgirls Drögemöller, an dessen Ermordung er nicht ganz schuldlos war, mit der realen Welt nichts mehr zu tun haben. Seit zehn Jahren ist er Alkoholiker, zwar trocken, aber vom Dienst suspendiert. Der Frühpensionär haust einsam in einer Kellerwohnung. Und doch gerät Langensiepen rund um den 16. Juni 1980 in die dramatischsten Tage seines Lebens und unter die denkwürdigsten Menschen.

Mit »NORA und die Gewalt- und Liebessachen« hat Jürgen Lodemann einen philosophischen, hoch politischen und sprachakrobatischen Roman geschrieben, der ein Motto von Heinrich Heine zu einer spannenden Erzählung macht – »die Erklärung der Menschenrechte als die zehn Gebote des neuen Weltglaubens«. Er dreht die Zeit um ein Vierteljahrhundert zurück und ist auf raffinierte Weise zeitlos.

»NORA und die Gewalt- und Liebessachen« vollendet Lodemanns Ruhr-Trilogie, begonnen mit »Anita Drögemöller » (1975) und »Essen Viehofer Platz« (1985).

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