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Teich für den Eisenhans
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Robert Wohlleben:

Eisenhans
(aus dem Ibolithischen)

Der Wasserspiegel trügt: Die Himmelsleere
verbirgt den Sog hinab zum Weihergrund.
Ein Unterholz von Dorn und Krähenbeere
verwächst den Weg für Wildgetier und Hund.

In dunkler Ungestalt und Eisenschwere,
zutiefst versunken im Gewässerschlund,
begreift Versunknes seinen Seelenschwund,
ergreift Gestalt, auf daß es davon zehre.

Die blinde Kraft bleibt unsichtbar gefangen.
Sie wird nur dann ans Licht der Welt gelangen,
wenn gleiche Kraft sie aus der Tiefe zwingt.

Sie nicht gefesselt halten oder hassen,
vielmehr getrost und frei gewähren lassen …
ob ihr dereinst der Gegendienst gelingt?

    für Waltraut Körner
    Altona, 6. November 2004

     


 

Rechte am Bild des Eisenhans-Weihers bei
Thomas Schmidt (ts-naturfoto.de)
Rechte am Sonett bei Robert Wohlleben