Wie schmeckt die Wurst? Nach mehr und ohne Brot,
wie wirs an vierter Stelle erst erbitten.
Ob dick gesäbelt oder dünn geschnitten
wir wissen ja: Da gibt es kein Gebot.
So kommt, was Zweifel war, gewiß ins Lot,
ergibt Permiß im Sinne guter Sitten.
Die Wurst bleibt also hier, ganz unbestritten
wir wissen ja: Wer bittet, ist nicht tot.
Was es auch sei, ist nicht umsonst gespendet:
Gleich brennt auf Hand und Fuß und Wange Kuß
um Kuß, als schmales Erbe hinverschwendet.
Der Lobgesang gerät zum Klanggenuß.
Wenn er verfrüht verstummt, zur Unzeit endet,
dann reicht zum Ablaß uns ein Angelus.
für Ernst-Jürgen Dreyer
Ottensen, 7. III. 2007
nachträglich zu Matthias Koeppels und Klaus M. Rarischs
Tenzone »Um die Wurst. Sonette zur Lage«
(Meiendorfer Druck Nr. 56 von 2006)