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Robert Wohlleben:

Ver-träumt

Der Dachshaarpinsel geht mir weich ums Kinn –
da kuck: Im Badezimmerspiegel steckt
in Staub und Schmier ein Bildnis fest und bleckt
mich an, bis ich der da im Spiegel bin.

Ganz schwarz und silbern geht der Wind darin,
und Wege gehn nach dort, wo frostgefleckt
Figuren stehn: ihr Zinn in Wind verreckt.
Erst schreit das Zinn, dann rieselts still dahin.

Der Staub zerstiebt, und Stille – nie gelernt –
macht ihren kristallinen Satzbau klar:
Im Gitter strahlt nun Punkt um Punkt versternt.

An seinen Achsen stockt, was driftend war
und nie mehr fledernd sich nach Lee entfernt –
im Spiegellicht vergletschern Haut und Haar.

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