Robert Wohlleben:
Wandernder Engel
Ich spann dir Himmelszelte frei nach Wahl,
du kannst sie tauschen, bis die Zeichen passen,
sich nach Belieben kommandieren lassen
und wiederkehren ein- und allemal.
Bestimmen kannst du dann nach Maß und Zahl,
wie, wo und wann zu lieben oder hassen,
wovor zu fliehen und wonach zu fassen
du ahnst jetzt: kein Vertun mit Glück und Qual.
Du brauchst mir dafür nur im Tausch zu geben,
was nächtens dich mit Sternen überspannt
und dich allein läßt mit dem Wunsch zu leben.
Daß nur durch Zufall eine fremde Hand
vertraut dich anrührt, dich dann aufzuheben
wird das nun wenig oder viel genannt?
|