Behaust

Der Garten ist zwar winzig, doch autark.
Nur Wasser geb ich ihm, bin ich zu Hause
in dieser alten Hütte, meiner Klause,
Da sitze ich allein und fühl mich stark,

und kommt der Tod, sei er nicht allzu arg.
Ich zögre: schreib ich oder mach ich Pause,
doch dann ergötz ich mich am kargen Schmause.
Und über mir hängt licht ein Kindersarg.

Seit langem, glaub ich, birgt er teure Seelen,
birgt Goethe, Platen, Benn und Arno Holz.
In ihrem Schutz und Trutz kann mir nichts fehlen.

Mag auch die Welt mir Ruhm und Würde stehlen –
was liegt daran? Ich bleibe schwach, doch stolz,
und muß mich vor mir selbst nicht mehr verhehlen.

    Klaus M. Rarisch