Ach, Bach ...

Ach, Bach, ich bin in d-moll fortgegangen
und habe alle Fugen dicht gemacht,
auf der Empore nochmal Licht gemacht
und später viel Bekümmernis gefangen.

Zwar half der Geist der Schwachheit wieder auf,
im Dickicht jener neuen Oberkeeten;
doch wars, wie im Exil Zinnober beten,
gab um ein Haar die alten Lieder drauf.

Da ich zurück bin in die Stadt – alleine,
denn Er hat Guts an mir getan, nee, nee,
will ich Ihn loben, mache kein Gegreine,

sing Ihm sehr bald ein neues Lied, in E.
So ruht denn wohl, ihr einzigen Gebeine.
Ach, Bach, daß ich an deinem Grabe steh.

1.10.95

    Brigitte Lange

Enthalten in
HEL: Sodoms Himmel = Meiendorfer Druck 39