Katzen
Einst durftest du und durfte ich sie atzen.
Sie ließen unsre Demut still geschehen.
Sie wußten: unsre Wehmut wird vergehen,
wenn sie im Traum an unsrer Seele kratzen.
Nie fauchten sie mit fremden Feindesfratzen
uns menschlich an. Wir suchten zu verstehen
und spürten eines Gottes Hauch nicht wehen.
Sie ruhen sanft im Frieden seiner Tatzen.
Sie schlafen nun in tieferen Bezirken,
sind duettierend nahe bei Rossini,
im Grab beschützt von Zweigen schlanker Birken.
In Casta-Diva-Nächten des Bellini,
so mögen sie wie Monde Wunder wirken,
Angelikas Geschwister bei Puccini.
Für Angelika
Enthalten in
Ausfluß der Muse = Meiendorfer Druck 43
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