Lena-Sonett I
Was Lena zaubern will an Funkelglanz
in aufgesetzt grelleuchtenden Pupillen,
wirkt wie ein basiliskisch kaltes Killen
und wie ein schattenloses Spiel im Tanz.
Obwohl sich alles gleicht, paßt keines ganz
zum anderen, hegt jedes eignen Willen,
um Neugier hier und dort nur Spott zu stillen,
verachtend oder voll von Firlefanz.
Auf jedem Antlitz ruht ein Hauch von Tod,
als sei bedeckter Schmerz der Schönheit Krönung
und jedes Lächeln blendende Verhöhnung.
Die Köpfe, aufgereiht wie zum Gebot
für Wachsfiguren, gelblich in der Tönung,
bewegen keine Wimper zur Versöhnung.
Enthalten in
Eisprung III = Meiendorfer Druck 23
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