hunger-sonett
das warme wasser bunter badewannen
als mittelpunkt von unsrer schönen welt,
wo matt wir liegen; milch und honig quellt
aus greifbar-handlichen, genormten kannen;
und überzuckerte genüsse spannen
ein parfümiertes, rosarotes zelt
zu schöne klänge plätschern, wie bestellt,
durch taube ohren, weiter, und von dannen.
so zäh fliesst unser angenehmes leben
wir treiben mit, auf prallgefüllten bäuchen,
und lullen uns in wohligem behagen;
vielleicht wird eine müde seele sich regen,
erkennend: es gibt nichts mehr zu erreichen
und sagen: »ich will wieder hunger haben!«
Sprechsaal-Beytrag 31
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