Sonett Nr. 1176

An Einem hab’ ich immer fest gehangen
in süßer Wonne und in bangem Leiden,
von ihrem Schein die Dinge zu entkleiden,
zu ihrer nackten Wahrheit zu gelangen.

Wenn Großes Menschenkräfte auch errangen,
sucht’ ich doch die Empfindung abzuscheiden,
um nur an reinem Umriß mich zu weiden,
nicht im Gebiet der Tat allein befangen.

Ich mehr das Sein als das Beginnen ehrte
und gern darum mich zu Gemüte kehrte,
wie es in edlen Frauen fein empfindet.

Denn dies, dem Irdischen nur zugewendet,
wo es das Zarteste dem Busen sendet,
ist näher mit dem himmlischen verbündet.