Zur Übersetzung der Monikins von James Fenimore Cooper

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Zur Übersetzung der Monikins
von James Fenimore Cooper

Dr. Sokrates Logico

Von Robert Wohlleben

Zum Hintergrund, wie ich ihn aus einstmaliger Nähe zum Arno-Schmidt-Dechiffrier-Syndikat wahrnehme: Arno Schmidt ist schuld. Er hatte sich mal gewünscht, »The Monikins« von James Fenimore Cooper zu übersetzen. Dahingehend deuten läßt sich, was er nach der ohne Auftrag, also aus Neigung unternommenen Übersetzung von Coopers »The Wept of Wish-ton-Wish« und mit Blick auf die ebenfalls auf die Rolle gesetzte und schließlich realisierte Übersetzung der Littlepage-Trilogie anmerkt:

 

weil ich […] immer noch die Hoffnung hege, daß meine Übersetzung des ›Conanchet‹ doch einmal erscheinen werde; worauf man mich ja, unvermeidlich=begeistert, sogleich mit der ›Littlepage=Trilogie‹ beauftragen würde, wenn nicht gar mit den ›Monikins‹. (Der Platz, an dem ich schreibe)

Aus mehrerlei Gründen fingen sich Coopers »Monikins« im Netz der Schmidtschen Interessen. Zunächst ist an Schmidts ausgiebige Beschäftigung mit Edgar Allan Poe zu denken – später reichlich belegt insbesondere mit dessen zentraler Vexier-Funktion in »Zettels Traum« und mit Schmidts intensiver Beteiligung an der großen Poe-Neuübersetzung. Schmidt sieht einen Zusammenhang zwischen Poes »Arthur Gordon Pym« und den »Monikins«, die er im »Conanchet«-Nachwort fasziniert auf dieselbe Anregung zurückführt, nämlich das Südpolprojekt des amerikanischen Journalisten und Forschungsreisenden Jeremiah N. Reynolds. Auch sieht er die »Monikins« und »Gordon Pym« in Johann Gottfried Schnabels »Insel Felsenburg« wurzeln. (Das Gesetz der Tristaniten).

Das trifft sich glücklich mit Schmidts literarischer Vorliebe für Reisen in abenteuerlich exotische und utopische Gefilde, schon früh – etwa in »Enthymesis« – dokumentiert, fortgesetzt in Werken wie »Schwarze Spiegel«, »Die Gelehrtenrepublik«, »Kaff auch Mare Crisium« und der »Die Schule der Atheisten«. Dies ließ ihn auch verständiger Reiseführer sein für Schnabels »Insel Felsenburg«, für die Unterwelt des Ludvig Holbergschen »Niels Klim« und für Karl Mays »Ardistan und Dschinnistan«.

Die von Ptolemäus angenommene terra australis incognita war reizvoll enigmatischer Südkontinent, der sich zudem noch mit den bei Poe und Cooper (und anderen) anklingenden Theorien über eine von den Polen her zugängliche Hohlwelt verbindet. Selbst im bereits fortgeschritteneren 20. Jahrhundert noch liebevoll gehegt und gepflegt:

 

Admiral Richard Byrd, ein berühmter Pilot und Entdecker, […] gab im Jahr 1929 einige ganz unglaubliche Meldungen im Rundfunk durch, während er über den Südpol flog. Er erzählte, daß er durch lichten Nebel über einem Gebiet mit grünem Land und eisfreien Seen herausgekommen sei, und sagte, er sehe riesige bisonähnliche Tiere und Wesen, die wie primitive Menschen aussähen. […] Der Vorfall selbst wurde als Phantasie abgetan und kaum jemals erwähnt, außer von Anhängern der Hohlwelt-Theorie, die glauben, der Admiral sei durch ein Loch in den Hohlraum der Erde geflogen […]. (Charles Berlitz, J. Manson Valentine: Das Bermuda-Dreieck. Fenster zum Kosmos? Wien, Hamburg: Zsolnay 1975, S. 153 f.)

Das liest sich fast wie von den »Monikins« inspiriert: Bisonartige und Yahooähnliche … John Goldencalf, Captain Poke und die Monikins? Goldencalf und Poke haben sich nämlich bei einer Gelegenheit in Bisonfelle gehüllt, um nicht durch menschliche Bekleidung das Anstandsgefühl anwesender Monikinas zu verletzen und zugleich eigner Schamhaftigkeit halber Nacktheit zu vermeiden.

In den »Monikins« findet Schmidt einen »bewußt zeitgebundenen Staatsroman« (Satire und Mythos am Südpol). In der satirischen Affenfabel ist Futter für sein innig kultiviertes USA-Ressentiment: »diese, bekanntlich heute noch merkwürdig ungewordene Nation« (ebenda). Doch über die Pflege von Lieblingsfeindschaften hinaus geht Schmidts Vermutung dahin,

 

daß, bei entsprechend guter & kluger Übersetzung, hier 1 neues, ungekannt gebliebenes Mitglied jenes isolierten literarischen »Kugelsternhaufens« sichtbar würde, der die »Staatsromane«, die Utopieen, in sich begreift. (Pioneers, oh Pioneers!)

Hier lugt noch ein Schmidtsches Interesse vor: die werkadäquate Übersetzung. Vor der 1835 im Rahmen der Cooper-Gesamtausgabe bei Sauerländer erschienenen Übersetzung der »Monikins« von Carl Friedrich Meurer packt ihn allerdings ein Grauen:

 

von der sprachlichen Ausrüstung des Übersetzers mag es einen Begriff geben, daß aus dem »Union-Jack« bei ihm ein Kleidungsstück namens »Unionsjacke« wird. (Satire und Mythos am Südpol)

An andrer Stelle wird zu Übersetzungen dieser Zeit (in der es wohl noch »Übersetzungsfabriken« gab) summarisch festgestellt,

 

daß man zuweilen den Eindruck gewinnt, die Arbeiten von Wahnsinnigen zu lesen!; (zB bei COOPER’s »Monikins« […]). (… denn ›Wallflower‹ heißt »Goldlack«)

Schmidt nimmt jedoch die Kollegen im gleichen Atemzug bedingt in Schutz, indem er Fehlleistungen auf mangelnden budgetären Spielraum für gründlicheres Herangehen zurückführt:

 

daß die Übersetzer um 1850 nennenswert méhr=gehungert hätten, als die von 1970?: würde auch erst noch zu beweisen sein. – Aber natürlich sind Flüchtigkeiten & Fehler, unter den dargestellten Umständen, begreiflich. (ebenda)

Da spricht der bittererfahrene, geübte und gewiefte Übersetzer, der sein Handwerk zunächst betrieb, um damit sein schmales Brot zu verdienen (»The White South« von Hammond Innes führte ihn schon 1952 in die Antarktis), es dann aber – neben der Arbeit am eignen Werk – mit kokett heruntergespielter Leistungsversessenheit, mit Spielfreude und Ethos zu ausgefeilter Kunst entwickelte. Entschieden ins tiefe 19. Jahrhundert und dessen Wurzeln im 18. hinsehend, hat er wohl gerade vor den kniffligsten Aufgaben das heftigste Jucken in den Fingern verspürt … und nennt die »Monikins« an erster Stelle:

 

Als vielleicht frappantestes Meteor hätten sich hier die MONIKINS angeboten […] (Nachwort zu »Conanchet«)

Nach Abwägung der Schwierigkeiten mußten sie – aus marktpolitischen Gründen – allerdings hinter dem weniger sperrigen »Conanchet« zurückstehen. Auf begrenzte Teile der »Monikins« trifft zu, was Schmidt sodann anmerkt:

 

In die engere Wahl kam auch die WATER=WITCH […]; sie jedoch ist – ein schwerstes Handicap für Coopers sämtliche »See=Romane« – ziemlich blockiert durch die Häufung der heute völlig unverständlich & unüberzeugend gewordenen Segler=Ausdrücke: ein volles Drittel des, zum Teil recht amüsanten, Buches bleibt deshalb ein bloßer Silbenfall, auch für den bestwilligen Leser. (ebenda)
 

Karte des Monikin-Archipels

Alberto Manguel
und Gianni Guadalupi:
Von Atlantis bis Utopia
Mit einem Vorwort
von Herbert Rosendorfer
München: Christian Verlag 1981
Seite 317


Neuübersetzung

Die Anregung ist also nicht zu überlesen. Entsprechend und plausiblerweise hatte gegen Ende des vergangenen Jahrtausends Hans-Michael Bock die Idee, die »Monikins« neu übersetzen zu lassen, eventuell für die von ihm herausgegebene Reihe der Haidnischen Alterthümer, der Sammlung von Arno Schmidt empfohlener Bücher. Bezügliche Anfrage ging an mich (DANKE!) … der ich nun kaum als geübter oder gar erfahrener Übersetzer zu bezeichnen bin.

An Bisherigem nur 1997 »Imitation of Life« (Verlag der Autoren), Jon Hallidays buchstarkes Gespräch mit Douglas Sirk, ehmals Detlef Sierck, und 2000 die Änderungen und Erweiterungen für die Neuausgabe von James Monacos »Film verstehen« (Rowohlt). Ein paar Nachdichtungen englischer Sonette fallen demgegenüber nicht ins Gewicht, noch viel weniger, das mag 1962 gewesen sein, die Verdeutschung des Handbuchs für den »Large Marine Two-Stroke Diesel Engine Crankcase Oil Mist Detector«. Letzteres gehört zur biographischen Anekdote »Wie ich einmal einen Esso-Tanker reparierte«. Weil der fürs Wochenende zuständige Notdiensttechniker das englische Manual nicht verstand, deshalb ich ihn nach Wilhelmshaven begleitete, mit ihm in den Maschinenraum hinabstieg und – das Manual in Sicht – das Spiegel- und Photozellensystem des Geräts zurechtrückte. Das Schiff konnte endlich auslaufen.

Ein StummelantCoopers »Monikins« also, ohne daß ich Cooper-Experte wäre. Allererster Vorsatz war: Ich will nicht wissen, wie andre übersetzt haben. Mithin kein Blick auf die bezügliche Editionslage. Von den zwischen 1835 und 1843 erschienenen vier Übersetzungen der »Monikins« kenne ich mittlerweile und nach wie vor nur die von Meurer, von Schmidt als »die barbarischste Leistung unseres ›Volkes der Mitte‹« (Satire und Mythos am Südpol) und als »platterdings ungenießbar« (Pioneers, oh Pioneers!) bezeichnet. Dennoch hat sie – ich ahne nicht, wieso – beim Projekt Gutenberg den Weg in die deutsche Abteilung gefunden. Irgendwann nach Abschluß des ersten Anlaufs bekam ich sie als alte Papierware in die Hände, hielt sie dann auch neben die englische Übersetzungsvorlage. Stellte dabei fest, daß Meurer und ich gelegentlich bei Wendungen wie »sich mit der Hand über die Stirn fahren« tatsächlich auf wörtlich dieselbe Lösung gekommen sind.

Ebenfalls kein Blick auf die Editionslage, was die Übersetzungsvorlage angeht. Von »Wahl« keine Rede. Hans-Michael Bock gab mir einen Druck aus seinem Bestand, undatiert bei Houghton, Mifflin and Company in Boston erschienen. Nur: Schon leichte Berührung läßt das Papier zerbröseln. So holte ich mir übers Internet die von der University of Michigan bereitgestellten Scan-Dateien einer 1868 bei Hurd and Houghton in New York erschienenen Ausgabe. Ich wüßte nicht, daß Cooper ein besonders änderungsfreudiger oder gar -wütiger Autor gewesen wäre, und vertraue darauf, daß diese Edition, wenn überhaupt, nicht besonders von der Erstausgabe oder – falls das in Frage käme – der Ausgabe letzter Hand abweicht.

Nun das Herangehen ans Übersetzen. Bald nach Hineinlesen ins Original wird deutlich, daß Cooper dem Ich-Erzähler, John Goldencalf, eine eigene sprachliche Physiognomie angemessen hat. Das ergibt bald etwas wie das karikaturistische Portrait einer Erklärerpsyche. Seine Satzgefüge haben die Tendenz, auch diese oder jene Neben- und Hintergedanken einzubeziehen, gern einer Selbstsalvierung dienend. Dies zu bewahren schien mir unabdingbar.

Wortfindung für die Übersetzung war durchgängig begleitet von Nachschau im Deutschen Wörterbuch von Jakob und Wilhelm Grimm, auch mal andren Quellen: Ob etwa ein Wort wie die mir einfallenden »Gestehungskosten« zur Zeit des Erscheinens der »Monikins« im Gebrauch war … im DW erst für 1868 belegt, doch da dort der »Gestehungspreis« schon für 1820 verzeichnet ist, stand ich nicht an, dennoch darauf zuzugreifen. Hätte mich vielleicht auch mit 1868 zufrieden gegeben. Ein ähnlicher, doch leicht andrer Fall ist Captain Pokes abfällige Tirade über Leute, die im Gegensatz zu ihm auf Sextanten angewiesen sind: »your counting-house, silk-gloved captains«. Erste Idee war, von »Bürohengsten« zu sprechen. Das Wort schien mir zu jung zu sein, so nahm ich das »Kontor« (»Comptoir« grad noch vermieden) und den seit Luthers Zeiten für abfällige Adhoc-Kompositumbildungen guten »Hengst«: »diese famosen Kontorhengste von Kapitänen mit ihren Seidenhandschuhen«. (Vielleicht hätte ich doch Glacéhandschuhe nehmen sollen, für 1827 belegt.)

Noch etwas Anekdotisches. Bei der Annäherung an die antarktische Eisbarriere vergleicht Goldencalf deren Anblick mit dem der Oberländer Alpen, gesehen von »the verge of the precipice of the Weissenstein«. Da hätte ich schon gern gewußt, wie es denn da genau um Abgrund, Klippe oder Wand bestellt ist, bevor ich’s ins Deutsche bringe. Gelegentlich und stets ergebnislos hatte ich im Eidgenössischen herumgefragt. Dann ein Sonntagsausflug zu Mönch / Eiger / Jungfrau (leider alle umwölkt), auf der Rückfahrt bog die Fahrerin kommentarlos von der Überlandstraße ab, durchfuhr Solothurn und attackierte die Serpentine zum Weissenstein (wobei »der Herr Wagen« hin und wieder aus der Puste zu kommen schien). Wir erreichten die sanfte Kuppe mit dem Kurhaus: in der Ferne die Berner Alpen in rosigem Abendlicht. Doch weit und breit kein »precipice«. Etwas abseits und außer Sicht mag’s wohl so etwas geben. Zum Abstecher bemerkte die Fahrerin später: Bei vorherigem Wissen um die Steigung von bis zu 22 Prozent wäre er unterblieben.

Einiges Überlegen brauchte ich, was meinen Umgang mit Coopers Mundarteinsprengseln angeht. Für die Zeichnung Captain Pokes spielen sie eine erhebliche Rolle. Signifikant fürs Zitieren seiner Äußerungen sind »Stoningtonismen« à la »prefar = prefer, suthin’ = something, ’il = oil«. Die Leaphigher Handelsagenten, mit denen Goldencalf, Captain Poke und der Schiffskoch kurz vor der Abreise über Druckerzeugnisse verhandeln, sprechen wohl Cockney: »That ’ere are a good harticle both at ’ome and abroad. My eye! how they does go off in Leaplow!« Schließlich ist in Leaphigh Großbritannien karikiert, steht also die Kapitale Agglomeration für London. Flüchtiger Gedanke, an Sächsisch oder Hessisch anklingen zu lassen, aber was hätte das mit einem Hafenplatz in Seenähe zu tun? Abgesehen davon fühle ich mich bei diesen Dialekten nicht firm. So blieb es bei gewissen Abkürzungen, Verschleifung andeutend. Plattdeutsch und Missingsch kamen nicht in Frage, denn die gehören Captain Noah Poke, dem ich sehr hin und wieder etwas Norddeutsches in den Mund legte. Und den Seefahrer raushören ließ.

Die eingestreuten Brocken Französisch und Latein, die Cooper ohne Fußnoten seiner Leserschaft zumutete, bleiben ebenso unübersetzt erhalten. Dasselbe gilt für Ausdrücke aus Seemannschaft und Schiffstechnik. Siehe Arno Schmidts Vorbehalt hinsichtlich dieser Wortfelder in Coopers »Water-Witch«.

Im Fall der »Monikins« scheint sich Cooper den Spaß gemacht zu haben, die Leserschaft (wenn es sie denn gegeben hätte; siehe dazu das Nachwort von Christian Huck), gewiß mehrheitlich Landratten, zu überfordern, indem er sie damit allein ließ. Er deutet es an, wenn er Goldencalf anläßlich einer von Captain Pokes maritim gefärbten Bemerkungen kommentieren läßt: »I have taken this description mainly from the mouth of the captain, and most sincerely do I hope it may be intelligible to the reader.« Er verzichtet auf Erklärungen etwa zu »ring-tail-boom« (Brotwinnerspiere, von mir zu Leesegelbaum vereinfacht) und »cap« (Eselshaupt). Daß es nach Seefahrt klinge, ist offenbar angestrebt, doch nicht, daß es als Handbuch tauge. Der »bloße Silbenfall« gehört zum Lokalkolorit.

Dennoch Anmerkungen: Erläuterungen zu realen Personen, Örtlichkeiten, Vorkommnissen, Vorgängen, Gegebenheiten und sonstigen Realien. Gelegentlich Hinweis auf Herkunft von Zitaten und Anspielungen. Nicht zu vermeiden wußte ich, hier und da etwas zu Cooperschen Wortspielen zu sagen, wenn der »Transport« ins Deutsche mir nicht oder nur mit Mühe gelingen wollte.

Unübersetzt bleibt der Ausruf »King!«, mit dem Captain Poke vielfach auf Überraschung oder Irritation reagiert. Zu vermuten ist die Kurzform eines Toasts auf den König (»The king!« für »To the king!« oder »The king, God bless him!« o. ä.). Als deutsches Äquivalent böte sich »Na, Prost!« oder »Prost Mahlzeit!« an, ebenfalls im Gestus der Trinksitten und im Sinne von »Na, so was!«, »Da haben wir den Salat!« oder »Hast du Worte?!« gebraucht. Die »monarchistische« Interjektion »King!« dürfte sich auch nach der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung als Sprachresiduum aus kolonialer Zeit gehalten haben. Da historische oder sonstige Konnotationen in solchen Fällen verschlissen oder abgeschaltet sind, kann der Connecticut-Yankee die Wendung auch im Jahre 1819 noch benutzen, ohne Royalist zu sein. – Als erstes Wort von Arno Schmidts Riesenroman »Zettels Traum« gibt »King!« das Geräusch eines nach Anspannung zurückschnellenden Stacheldrahts wieder. Mit Sicherheit eine Reverenz an Coopers »Monikins«.

Goldencalf & LogicoDem monikinischen Gelehrten Dr. Sokrates Reasono (hier Logico) dienen drei bei Cooper unaufgelöste Akronyme als Namensschmuck. Sie bezeichnen vielleicht die Zugehörigkeit zu wissenschaftlichen Vereinigungen, sind möglicherweise auch Ehren- oder Amtstitel. Bei Cooper F. U. D. G. E. (F für »fellow«?), M. O. R. E. (M für »member«?) und H. O. A. X. (H für »high«?). Zu diesen Akronymen bemerkt Hugh MacDougall von der Cooper Society: »Whether Cooper privately put words into these deliberately silly acronyms I don’t know. It would make a nice parlor game!« Hier erscheinen sie als M. O. G. E. L. (Mitglied der Oberantarktischen Gesellschaft für Einmalige Lehren), M. E. H. R. (Mitglied des Erebus-Hochmeisteramtes der Richtigkeit – der erst 1841 von James Ross entdeckte Vulkan war den Monikins ja längst bekannt) und B. L. U. F. F. (Berufene Leuchte Unüberbietbarer Fundsachen und Fortschrittlichkeit). Die deutschen Auflösungen sind Albrecht Barfod, Hamburg, verdankt.

SchweifFür die sprechenden Personen-, Landes- und Ortsnamen der Monikins sind deutsche Äquivalente gesetzt, sofern nicht, wie Biwak und Meditation, direkt übernommen. Schon Goldencalf hatte sie ja aus dem Monikinischen ins Englische geholt, weshalb sie nun auch ins Deutsche übersetzt gehörten. Sprechende Namen des sonstigen Personals blieben unverändert: Thomas und John Goldencalf, Dr. Etherington, Dick und Sir Harry Griffin, Lord M’Dee (to dee = schottisch »sterben«), Sir Joseph Job, Oliver Silverpenny, Lord Pledge, Dr. Liturgy, Diakonus Spiteful, Robert Smut, Jack Coppers, Diakonus Snort. Die Ortschaften Householder und Tenthpig ebenfalls.
 

James Fenimore Cooper:
Die Monikins. Eine Mär
Übersetzt von Robert Wohlleben
Herausgegeben und per Nachwort kommentiert
von Christian Huck

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