Siebenschläfer

Wenn Du mir mit spitzen Fingern
Falter von den Brauen nimmst,
wenn die Regen-Dinghis schlingern,
weil Du gern durch Milch-Glas schwimmst,

wenn Du meine Stirn beschriftest
mit so kleiner Terz von Moos,
wenn Du schließlich atemlos,
weil Du’s gern tust, nachtwärts driftest,

nenn ich Dich mit kleinen Scherben,
buntem, hartem Glasdekor,
tief in Dein Oktaven-Ohr

Kauri-Muscheln einzukerben,
fang ich Dich – Du triebst sonst weit! –
fang ich Dich in Regenzeit.

Enthalten in Zug und Gegenzug
Meiendorfer Druck 28