Tenzonen |
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Tenzone (provenzal.), Wett- oder Streitgesang bei den Provenzalen. Eine beliebte Unterart der T. war das Joc partit oder partimen (franz. jeu parti oder parture): ein Dichter stellt in der ersten Strophe zwei Fälle, die einander ausschließen, zur Wahl; der Angeredete entscheidet sich in der zweiten für den einen Fall; den andern verteidigt der Fragesteller in der dritten Strophe etc. Meyers Großes Konversations-Lexikon, Bd. 19 (6. Aufl., neuer Abdruck 1908) |
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Bei dieser Kurzweil besonders im 12. Jahrhundert getrieben wechselten sich die Troubadours noch nicht gedicht-, sondern stanzen- oder strophen-, wohl auch nur zeilenweise ab. Erst etwa zur Zeit Dantes und Cavalcantis kamen in Italien Sonette ins Spiel. Diese Entwicklung hat also gewisse Ähnlichkeit mit der des ebenfalls mittelalterlichen und für die westliche Literatur ebenfalls nicht folgenlosen japanischen Renga: Das war zunächst auf ein fünfzeiliges Tanka beschränkt, das ein Dichter mit drei Zeilen begann, der andre abschloß. Später und in höfischem Milieu wuchsen Umfang, Grad der Formalisierung und Zahl der Beteiligten. www.splash.it/cultura macht die Bedeutung der Tenzone in der Sonett-Tradition klar: Termine con il quale si indica uno scambio a botta e risposta fra due o più rimatori. Di solito il primo propone il tema (proposta), laltro o gli altri rispondono, spesso conservando le stesse rime della proposta (risposta a rime obbligate o per le rime). Numerosissime sono le tenzoni nella letteratura delle origini tanto a carattere dottrinale perlopiù sul problema dellamore, quanto di ingiurie, contrasto ecc. Una tenzone è lo scambio famoso di sonetti tra Dante e Foreste Donati.
Tenzonen bei fulgura.de |
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Oktober nochmal
Ein nicht sonettistisches Strophenspiel
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Die Sonett-Verbildlichung »sonett für scharfe beißerchen« verdanke ich
folgender Publikation:
karl riha: so zier so starr so form so streng. 14 text- und 9 bildsonette.
(bielefeld:) pendragon (1988)
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